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Was ist Alchemie?

 

 

Alchemie war schon immer ein Thema großer Neugier, sie gilt als geheimnisvoll und verboten. Bis heute ist sie in esoterische Mysterien gehüllt und wird meist in den Bereich der Mythen und Legenden verbannt.

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Aber der Wunsch zu erkennen, was die Welt zusammenhält, woraus die Welt besteht, ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon Aristoteles thematisierte in seiner „Metaphysik“ diese Sehnsucht:

 

„In der menschlichen Natur liegt der Trieb der Erkenntnis.“

 

Mögen sich die Mittel und Methoden der Forschung auch gewandelt haben, in der Alchemie wie auch in der Atomphysik ist die Suche nach Erkenntnis das Tun. Alchemisten suchten Transformation auf allen Ebenen: materiell, energetisch, mental sowie spirituell. Ob es sich um ein physisches Objekt wie ein Metall oder den eigenen Körper oder um ein nichtphysisches Objekt wie Emotionen, Lebenskraft oder den Geist handelte, die Alchemie stellte den kreativen Prozess und das Medium bereit, durch das ein höherer Grad an Transformation stattfinden konnte.

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So waren Alchemisten nicht nur Scharlatane und Schwindler, die mit einer chemischen Technik wertvolle Naturstoffe imitierten und die glauben machen wollten, Gold herstellen zu können. Keineswegs, denn die Alchemie entwickelte ebenso neue Techniken wie z.B. das Destillieren und Sublimieren, entsprechende Geräte dazu sowie die Laborarbeit. Zudem wurden viele praktische Entdeckungen gemacht wie Phosphor, Porzellan und Schwarzpulver. Ihre spirituelle Seite befruchtete die bildende Kunst.

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Archäologische Funde wie Quecksilber-Anhaftungen an Glaskolben belegen, dass die Forschungen der Alchemisten der Herstellung von pharmazeutischen Grundsubstanzen dienten. Wie wir wissen, wurde Quecksilber im 16. Jhd. zur Behandlung von Syphilis eingesetzt, welche in ganz Europa grassierte. Die Suche nach Heilmitteln war also ein zentraler Antrieb alchemistischer Forschung. Auch Paul Luther, der Sohn des Reformators, war sowohl Mediziner als auch Alchemist.

Diesbezüglich ist es bezeichnend, dass 2016 in Halle (Deutschland) in einer wissenschaftlichen Ausstellung über Alchemie am Ende der Ausstellung der Teilchenbeschleuniger des schweizerischen CERN gezeigt wurde, weil die Suche nach transatomaren Partikeln für die Forschung im 21. Jhd. das ist, was im 16. Jhd. für die Alchemisten der Stein der Weisen war: Eine Substanz zu finden, der der Ruf vorauseilt, eine Art Allheilmittel und damit das Ziel allen wissenschaftlichen Strebens zu sein.

Deshalb kann man die Alchemie als eine frühe Form der Wissenschaft bezeichnen bzw. auch als einen alten Zweig der Naturphilosophie.

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Alchemie versucht zu heilen, aufzuklären und uns vor negativen Kräften und Einflüsse zu schützen. Alchemie kann uns stärken, bringt uns in einen Zustand erhöhten Bewusstseins, während es uns zusätzlich hilft, in unserem täglichen Leben effektiver, kreativer und produktiver zu sein.

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